Nov 25

In den letzten Wochen wurde viel über De-Mail bzw. dem „Online-Brief“ der Deutschen Post berichtet. Ich hatte auch schon in diesem Blog darüber berichetet:

De-Mail steht dabei für sichere, rechtsverbindliche E-Mail Kommunikation inklusive Identifizierungsdienst und einem gesicherten Dokumenten-Safe und soll insbesondere in der Behördenkommunikation Verwendung finden.

Bei der Entwicklung zu DE Mail arbeiteten die Telekom, United Internet, das Bundesinnenministerium und die Deutsche Post zusammen. Im März diesen Jahres zerstritten sich die privaten Unternehmen und so stieg die Deutsche Post aus dem Konsortium aus, um an einer eigenen Version zu arbeiten.
Laut Berichten der Financial Times Deutschland habe die Post den Start von De-Mail durch gezielte Lobbyarbeit torpediert, da diese starke Konkurrenz von elektronischen Briefdienstleistern fürchtet. Dies wird dadurch deutlich, dass das Bürgerportal-Gesetz eigentlich noch vor der Wahl verabschiedet werden sollte. Die Post dementiert diese Vorwürfe.

Das elektronische Briefprojekt der Deutschen Post soll im Laufe des nächsten Jahres für alle verfügbar sein. Ob De-Mail noch 2010 flächendeckend verfügbar sein wird, ist unklar.

Heute hat die Deutsche Post weitere Informationen zum Vorhaben, eine sichere und rechtsverbindliche E-Mail Kommunikation zu etablieren, veröffentlicht.
Laut Frank Appel, Chef der Deutschen Post, wird der Preis einer versendeten E-Mail unter 10 Cent liegen. Eine monatliche Flatrate wird ebenfalls angeboten werden.

Mit diesem Projekt versucht die Deutsche Post offensichtlich, Gewinneinbrüche aus dem klassischen Briefgeschäft abzufangen. Genaue Umsatzvorstellungen hat Frank Appel dabei nicht preisgeben können, da es sich um ein ganz neues Geschäftsmodell handelt. Zumal man darüber hinaus nicht weiß, wie dieses Angebot angenommen wird. Mittelfristig sieht Appel den Umsatz im dreistelligen Millionen Bereich.
Zunächst einmal stehen jedoch enorme Werbeausgaben an, um den Dienst bekannt zu machen.
Im besonderen Fokus stehen dabei auch Geschäftskunden, die mit dem Service der Deutschen Post in Korrespondenz mit ihren Privatkunden treten sollen.

Aktuell wird der so genannte Online-Brief von rund 5000 Mitarbeitern der Deutschen Post getestet. Starttermin soll weiterhin im ersten Halbjahr 2010 sein.

Wir können weiterhin gespannt sein, ob sich die geplanten Dienste „DE-Mail“ und der „Online-Brief“ der Deutschen Post in der Online Kommunikation etablieren werden und welcher der beiden Dienste sich durchsetzen wird.

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Nov 19

Die Vorratsdatenspeicherung, nach der Telekommunikationsanbieter seit 2008 Verbindungsdaten für 6 Monate anlassunabhängig aufbewahren müssen, ist in Deutschland sehr umstritten und derzeit liegt den Gerichten eine Massenklage von über 34 000 Bürgern vor. Bis ca. Mitte 2010 wird es jedoch kein Urteil über die vielfachen Klagen gegen die Vorschriften des Gesetzes zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung geben. Somit wird die Gesetzesgrundlage noch mindestens 6 Monate Bestand haben.

Doch nicht nur den Bürgern ist die Vorratsdatenspeicherung ein Dorn im Auge. So müssen Telekommunikations-Dienstleister die für die Speicherung verbundenen Kosten selbst tragen. 1&1 nennt in diesem Zuge Kosten von ca. 1 Mio. € (siehe http://www.netzpolitik.org/2008/vorratsdatenspeicherung-umsetzung-und-kosten/).
Dabei wurden anbieterübergreifend lediglich bei ca. 2000 Ermittlungsverfahren in den letzten 6 Monaten auf Vorratsdaten zurückgegriffen.

Bekennende Gegnerin der Vorratsdatenspeicherung ist die neue Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Diese legte bereits Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung ein. Inwieweit sie bzw. die neue Regierung Einfluss nehmen kann auf Gesetze bezüglich der Telekommunikation bleibt abzuwarten.

Nov 10

Man muss nicht unbedingt Profi-Spammer oder Phishing Betrüger sein, um an sensible Daten zu gelangen. Ein Alice Kunde hatte für seinen Nachwuchs die Adresse alice@alice.de eingerichtet. Kurz danach flatterten Hunderte von E-Mails in das Postfach, die äußerst sensible Daten wie Bankverbinungen und Anschriften von Alice-Kunden beinhalteten. Das Problem trat auf, da Vertriebspartner Daten von Neukunden, die keine E-Mail Adresse besitzen, an eben diese Adresse -alice@alice.de- senden. Laut Angaben des Besitzers der E-Mail Adresse hatte er Alice auf das Problem aufmerksam gemacht. Doch das Problem blieb unberücksichtigt und der Kunde wandte sich an die Medien. Und nun hat auch Alice einen Datenschutzskandal.

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz äußerte sich auch ziemlich empört über diesen Vorfall und versprach, dass man Alice um Aufklärung des Sachverhalts bitten werde.

Das Hamburger Unternehmen Alice bestätigte bereits die Datenpanne und lies die E-Mail Adresse nun sperren.

Weitere Artikel zu den Themen Datenschutz und Datenschutzskandale bei E-Mail Anbietern:

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Nov 05

Google scheint sich den Datenschützern ein wenig nähern zu wollen. So soll es neuerdings möglich sein, von Google erfasste persönliche Daten einzusehen. Zu diesem Zweck gibt es das sogenannte „Google Dasboard“, das einen Einblick in die individuell gespeicherten Daten eines Nutzers gibt, die auf den verschiedenen Google Diensten wie Googlemail, YouTube, Google Maps, etc. gespeichert wurden. Der Leiter des Google Entwicklungszentrum in München, Wieland Holfelder, erklärt, dass Google auf diese Weise den Nutzern „Transparenz und Kontrolle über Ihre Daten“ geben wolle.

Wer seine eigenen Daten einsehen möchte, der navigiere auf folgende Seite www.google.com/dashboard. Ist schon ein komisches Gefühl zu sehen, dass jemand bzw. Google meine Suchanfragen trackt.

In der Vergangenheit war Google wegen seiner Datenschutz-Politik massiv kritisiert worden. So auch bei dem Produkt Street View, welches Straßenzüge abfilmt und ins Netz stellt. Auch dort hat Google reagiert und den Umgang mit Street View Aufnahmen geändert. So werden User die Wiederspruch gegen Aufnahmen einlegen, auf denen sie persönlich bzw. deren Grundstücke oder Gegenstände zu sehen sind, unkenntlich gemacht. Viele Personen begegnen der Datenmacht des IT-Riesen mit Skepsis.

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Nov 03

Ich bin bei meinen alltäglichen Recherchen auf folgendes lustig klingende Wort gestoßen: Mail Spoofing. Ich wusste bis dahin garnicht, was es bedeutet und musste mich direkt auf die Suche nach einer Definition begeben. Da es sich bei Mail Spoofing um einen Täuschungsversuch handelt,  möchte ich euch eine Erklärung dieses Begriffs nicht vorenthalten.

Unter Mail-Spoofing versteht man das Vortäuschen einer falschen Identität.
Betrüger können mit einfachen Mitteln eine E-Mail Adresse als Absender verwenden, die ihnen nicht gehört oder aber auch garnicht existiert. Für den Empfänger scheint auf den ersten Blick alles gewöhnlich. So kann es unter Umständen zu massiven Täuschungen kommen.

Möglich wird dies, da mittels SMTP die Adresse des Absenders nicht überprüft wird. Insbesondere bei SMTP-Servern, die keine Authentifizierung benötigen, ist Mail-Spoofing möglich.
Um zu kontrollieren, ob sich hinter einer E-Mail Adresse die wahre Identität verbirgt, kann man den Domain-Part einer E-Mail mit der Adresse des SMTP-Servers vergleichen. Unterscheiden sich diese könnte es sich um einen Täuschungsversuch handeln.

Im Allgemeinen wird Mail-Spoofing häufig für Phishing-Betrug herangezogen. Auf diese Weise wird unter falschen Identitäten via E-Mail nach sensibelsten Daten gefragt.

Aus Sicht eines E-Mail Providers ist es besonders wichtig, Täuschungsversuche dieser Art abzuwehren. Daher werden derartige E-Mails von einigen E-Mail Providern als Spam deklariert.

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10.000 Hotmail E-Mail Konten gehackt-So schützt man sich vor Phishing

98% aller E-Mails sind SPAM….

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