Dez 04

Pitney Bows hat über 100 Unternehmen in Baden Württemberg über deren Meinung zu rechtsverbindlicher E-Mail Kommunikation befragt.

Dabei wurden dem De-Mail Projekt durchaus gute Erfolgschancen zugesprochen. 70% würden das System nutzen, wenn es dem klassischen Brief gleichgestellt wäre.

Jedoch bleibt die Mehrheit der Befragten skeptisch gegenüber der Datensicherheit (82 %). Noch kritischer sehen die Befragten (99 %) die Tatsache, dass ein De-Mail Zugang nicht für alle Personen gewährleistet werden kann bzw. nicht jede Person einen Zugang haben muss. Dementsprechend wird es auch weiterhin nötig sein, parallel auch die klassische Brief-Korrespondenz beizubehalten. Laut der Befragten kann daher eine schnelle Marktdurchdringung nicht erreicht werden. Sollte De-Mail kostenpflichtig sein, glauben außerdem 67 %, dass Verbraucher das System eher nicht nutzen würden.

Es bleiben also weiterhin viele Unklarheiten, die De-Mail im Rahmen einer Vertriebsoffensive aus dem Weg räumen muss: es ist immer noch nicht bekannt, welche Kosten für die Nutzung des Systems entstehen werden. Darüber hinaus sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Rechtsverbindlichkeit erst möglich machen, noch nicht geschaffen worden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Deutsche Post ein eigenes System auf den Markt bringen möchte, so dass sich De-Mail nicht nur etablieren, sondern auch gegen die Deutsche Post durchsetzen muss.
Zu guter Letzt muss bei der Bevölkerung deutlich werden, dass die Daten, die über De-Mail versendet und empfangen werden, in sicheren Händen sind.

Sicherlich keine leichte Aufgabe.

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Nov 25

In den letzten Wochen wurde viel über De-Mail bzw. dem „Online-Brief“ der Deutschen Post berichtet. Ich hatte auch schon in diesem Blog darüber berichetet:

De-Mail steht dabei für sichere, rechtsverbindliche E-Mail Kommunikation inklusive Identifizierungsdienst und einem gesicherten Dokumenten-Safe und soll insbesondere in der Behördenkommunikation Verwendung finden.

Bei der Entwicklung zu DE Mail arbeiteten die Telekom, United Internet, das Bundesinnenministerium und die Deutsche Post zusammen. Im März diesen Jahres zerstritten sich die privaten Unternehmen und so stieg die Deutsche Post aus dem Konsortium aus, um an einer eigenen Version zu arbeiten.
Laut Berichten der Financial Times Deutschland habe die Post den Start von De-Mail durch gezielte Lobbyarbeit torpediert, da diese starke Konkurrenz von elektronischen Briefdienstleistern fürchtet. Dies wird dadurch deutlich, dass das Bürgerportal-Gesetz eigentlich noch vor der Wahl verabschiedet werden sollte. Die Post dementiert diese Vorwürfe.

Das elektronische Briefprojekt der Deutschen Post soll im Laufe des nächsten Jahres für alle verfügbar sein. Ob De-Mail noch 2010 flächendeckend verfügbar sein wird, ist unklar.

Heute hat die Deutsche Post weitere Informationen zum Vorhaben, eine sichere und rechtsverbindliche E-Mail Kommunikation zu etablieren, veröffentlicht.
Laut Frank Appel, Chef der Deutschen Post, wird der Preis einer versendeten E-Mail unter 10 Cent liegen. Eine monatliche Flatrate wird ebenfalls angeboten werden.

Mit diesem Projekt versucht die Deutsche Post offensichtlich, Gewinneinbrüche aus dem klassischen Briefgeschäft abzufangen. Genaue Umsatzvorstellungen hat Frank Appel dabei nicht preisgeben können, da es sich um ein ganz neues Geschäftsmodell handelt. Zumal man darüber hinaus nicht weiß, wie dieses Angebot angenommen wird. Mittelfristig sieht Appel den Umsatz im dreistelligen Millionen Bereich.
Zunächst einmal stehen jedoch enorme Werbeausgaben an, um den Dienst bekannt zu machen.
Im besonderen Fokus stehen dabei auch Geschäftskunden, die mit dem Service der Deutschen Post in Korrespondenz mit ihren Privatkunden treten sollen.

Aktuell wird der so genannte Online-Brief von rund 5000 Mitarbeitern der Deutschen Post getestet. Starttermin soll weiterhin im ersten Halbjahr 2010 sein.

Wir können weiterhin gespannt sein, ob sich die geplanten Dienste „DE-Mail“ und der „Online-Brief“ der Deutschen Post in der Online Kommunikation etablieren werden und welcher der beiden Dienste sich durchsetzen wird.

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Okt 09

DE Mail verspricht, dass zukünftig vertrauliche Daten via E-Mail ebenso sicher wie Briefe versendet werden können. Dazu wurde nun ein Pilotprojekt in Friedrichshafen am Bodensee gestartet.
Neben den Lobeshymnen macht sich aber auch Kritik breit. Denn Fakt ist, dass das Projekt vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rium geför­dert wird und bereits mit der Vorratsdatenspeicherung auf heftige Kritik aus der Netz- und Datenschützer-Szene gestoßen ist. Diese werfen dem Bundesinnenministerium vor, in Richtung Überwachungsstaat zu arbeiten.

Wer über DE Mail kommunizieren möchte, muss sich mit seinem Ausweis identifizieren. Die Verbindung von E-Mail Client und Mailserver sind stets verschlüsselt und der Absender wird durch die digitale Signatur eindeutig identifiziert. Dadurch soll eine Kommunikation gewährleistet werden, die Sicherheit und juristische Beweiskraft vorweist. Die Gesetzesgrundlage hierzu fehlt allerdings noch. Dafür müsste das Bürgerportal-Gesetz erst noch verabschiedet werden. Daher soll DE Mail erst 2010 bundesweit eingeführt werden.

Die komplette Infrastruktur liegt bei den privaten E-Mail Providern, die sich eigens für DE Mail zertifizieren lassen müssen. Die Anforderungen an eine Zertifizierung, die regelmäßig erneuert werden muss, ergeben sich ebenfalls aus dem Bürgerportal-Gesetz. Ähnlich wie beim Online Banking erfolgt die Kommunikation zwischen den Nutzern und deren jeweiligen DE Mail Providern zum Beispiel über SSL Verfahren. Um die Rechtsverbindlichkeit der Kommunikation zu gewährleisten, können Versand- und Zustellnachweise angefordert werden.

Die Deutsche Post arbeitet an einem System, welches ähnliche Sicherheitsmerkmale vorweisen soll. Dieses soll ebenfalls 2010 zur Verfügung stehen.

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